Hallo Cooky
Danke für deine Anteilnahme. Meinem Sohn gehts prächtig. Trotz schwersten Hirnverletzungen (erlitten vor über 10 Jahren bei einemVerkehrsunfall) und sehr schlechter Prognose, geht es ihm prächtig und hat nur ganz leichte Defizite/Einschränkungen behalten. Er ist gesund und fröhlich. Ich wäre auch nie auf den Gedanken gekommen, dass er zur Risikogruppe gehören könnte, da er keine Medis nehmen muss und sein Immunsystem in keinster Weise geschwächt ist. Erst als mich eine Bezugsperson in seiner Schule mich darauf aufmerksam gemacht hat, wurde ich unsicher.
So hing ich also am Montag 4 (VIER!!!) Stunden in der Warteschleife des BAG, bis ich mich noch einmal beim ärztlichen Notfalldienst gemeldet habe und darauf bestanden habe, mit einem Arzt verbunden zu werden, was dann auch fast sofort geklappt hat. Die Entwarnung war eine Erleichterung, obwohl ich es ja eigentlich angenommen habe.
Auch war man erstaunt darüber, dass ich 4 Stunden in der Schlaufe gehangen bin. Wahrscheinlich bin ich aus dem System gefallen, denn länger als eine Stunde wartet man angeblich nicht, obwohl jetzt ja Grossansturm ist.
Wie gesagt bekommen wir nicht viel mit, ausser über die Medien und wir sind auch nur minim gefährdet, uns anzustecken und heimlich Träger zu werden, geschweige denn zu erkranken. Unsere nächsten Nachbarn sind 400 m entfernt in die eine Richtung, in die anderen über 800 m und mehr. So können wir unbesorgt rausgehen, unser Vieh versorgen und mit den Hunden spazieren. Mein Sohn ist jetzt bei uns zuhause und hilft mit. Da haben es die meisten Kinder/Jugendlichen weniger komfortabel. In die Stadt lädele dürfen sie nicht und auf Spielplätzen sollen/dürfen nur Kleingruppen zusammen spielen. Ich denke, in den Städten spitzt sich die Lage zu, wenn man so eng aufeinander sitzt.
Vorrat habe ich eh immer ziemlich viel. Auch ohne Hamsterkäufe können wir uns 4 Wochen und mehr versorgen. Kartoffeln sind noch viel eingekellert, Nüsslisalat haben wir auch noch und bald gibts neuen Salat. Wenns hart auf hart kommt, haben wir täglich frische Milch und Eier. Alleine die Beschaffung des Hühnerfutters macht mir etwas Sorgen, aber angeblich sind die Lager gut gefüllt. Unsere Hennen fressen in 35 Tagen 7500kg Futter.
Das einzige wo wir eingeschränkt sind ist, dass wir gerne und oft ins Kino gehen, was jetzt ins Wasser fällt, oder einmal pro Monat auswärts essen.
Hoffe einfach, dass es bald vorbei ist. Andererseits mag eine solche Krise dazu beitragen, dass sich die Leute überlegen, wie gut es ihnen geht. Leider ändert das nichts an der Ignoranz und dem Egoismus vieler Leute. Es kann doch nicht sein, dass um halb 9 schon alle Regale wieder leergekauft sind, teilweise 50 Konserven, 40 Mehl und 30 Teigwaren an eine Person/Familie, während andere den ganzen Tag von Laden zu Laden springen müssen, um schlussendlich überhaupt Nudeln, WC Papier und 1 l Milch zu haben. Ich finde das Verhalten vieler Leute tatsächlich verbrecherisch, wie Harry es richtig ausdrückt.
Lg Eni